Die Olivenernte

Oliven tragen zum ersten Mal wenn sie etwa 4-7 Jahre alt sind. Meist wechseln sich gute und schlechte Erntejahre ab, jedoch kann bei guter Pflege jährlich eine gleichmäßige Ernte erreicht werden. Ist der Olivenbaum 25-100 Jahre alt gibt er die ertragreichsten Ernten ab, danach wird es meist weniger. Trotzdem kann auch hier durch gute Pflege eine reiche Ausbeute erreicht werden.

Die Olivenernte in Griechenland ist in den Anbaugebieten die wichtigste Zeit des Jahres. Geerntet wird im Winter, meist von November bis Februar, je nach Region, Wetterlage und Reifegrad der Oliven. Bei Regen kann nicht geerntet werden, die Oliven schimmeln zu schnell und das Klettern auf den Bäumen mit Sägen wäre zu gefährlich.

Ein Olivenbaum gibt, je nach Sorte und Alter, zwischen 30 und 100 kg Oliven. Die daraus entstehende Ölmenge variiert ebenso zwischen einem und 30 Litern. Es gibt viele Arten, Oliven zu ernten. Manche Bauern spannen einfach nur große Netze zwischen den Bäumen auf und warten, bis die Oliven abfallen. Auf großen Plantagen hingegen kommt auch eine voll maschinelle Erntetechnik zum Einsatz, die jedoch bis heute keine befriedigenden Ergebnisse bringt.

Traditionell wird jedoch entweder mit der Hand gepflückt oder die Oliven mit Stangen von den Bäumen geschlagen. Auch Harken oder Stangen mit kleinen kammartigen Gummistäben, die rotieren und so die Oliven abschlagen, kommen zum Einsatz. Diese Methode macht etwa die Hälfte der gesamten Produktionskosten eines Öls aus.

Wetter – Schädlinge – Erntemethode – Qualität

Der unterschiedliche Fettsäuregehalt der drei Ölqualitäten wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst.

Das Wetter bestimmt in hohem Maße die Qualität der jeweiligen Ernte. Während der Blüte im Frühjahr braucht die Olive ein Mindestmaß an Wasser, aber es darf dabei keine Staunässe entstehen. Regenreiche Jahre bedeuten immer eine schlechte Ernte und schlechte Qualität.

Auch Schädlinge, wie z.B. die Olivenfliege, können die Qualität der Ernte verschlechtern. Dies gilt insbesondere bei früher Fruchtbildung, die wiederum wetterabhängig ist. Aber auch der Mensch hat Einfluss auf die Qualität seines Olivenöls. Hier spielt die Erntemethode eine große Rolle.

Die beste Qualität erhält der Olivenbauer, der seine Oliven pflückt und frei von Holzresten und Blättern sofort zur Ölmühle bringt.

Immer noch eine gute Qualität wird ein Olivenhainbesitzer erzielen, wenn er seine Oliven in Netze schüttelt oder sie auch mit Stöcken vom Baum schlägt, schnellstens Holzreste und Blätter aussortiert und sie zur Mühle bringt. Beide Erntemethoden verlangen viel Arbeit, aber bringen eine geringere Ausbeute an Olivenöl, allerdings von bester Qualität. Der Fettsäuregehalt liegt hier in einem guten Olivenjahr meist weit unter dem Grenzwert von 0,8.

Die mittlere Qualität erreicht der Olivenbauer, der seine Oliven in die Netze fallen lässt und sie erst dann sammelt, wenn der große Teil der Oliven heruntergefallen ist. Wer dann seine Oliven von Holz und Blättern säubert und sie schnellstens zur Mühle bringt, kann immer noch eine mittlere Qualität erreichen.

Die dritte Gütekategorie bekommt derjenige, der seine Oliven lange am Boden läßt oder in Säcken verpackt mehrere Tage wartet, bis er die Oliven zur Mühle bringt. Klar sind diese Oliven dann alle ausgereift, aber auch die Zahl der Olivenfliegenmaden hat sich kräftig erhöht und der Anteil der schon faulenden Oliven. Damit steigt auch der Fettsäuregehalt an, doch gleichzeitig wird die Ölmenge für diese Ernteform wesentlich erhöht.